Heidi in Frankfurt – Ein Integrationstheater

Der „Immigrationsbuchmesse-Integrationspreis 2020“

Heidi in Frankfurt – Ein Integrationstheater

In diesem Jahr vergibt der Verein Frankfurter Immigrationsbuchmesse e.V. zum vierten Mal den Immigrationsbuchmesse-Integrationspreis.
Das inklusive Jugendperformanceprojet »Heidi in Frankfurt – Ein Integrationstheater« feierte im Oktober 2019 in den Kammerspielen des Schauspiel Frankfurt Premiere. Es entstand in Kooperation mit der Bildungsstätte Anne Frank in der Regie von Martina Droste.
In dem Projekt betreten 12 Jugendliche ab 14 Jahren mit unterschiedlichen Weltanschauungen, Zugehörigkeitsgefühlen, Orientierungen und Einschränkungen den öffentlichen Raum. Sie wären sich außerhalb des Projektes in der Regel nicht bewusst begegnet. Gemeinsam trainierten sie vielfältige verbale und nonverbale Kommunikationsformen. Verständigungsprobleme und unterschiedliche Perspektiven sind kein Makel, sondern kreativ nutzbares Potenzial. Sie positionieren sich zu ihren Beteiligungsmöglichkeiten an gesellschaftlichen Entwicklungen. Im gemeinsamen schöpferisch-kreativen Tun entstand ein »Zwischenraum«, der »Bezüge herstellt, die Menschen miteinander verbinden und zugleich voneinander scheiden« (Hannah Arendt). Das wesentliche Interesse bei der Entwicklung des Stücks lautete: Wie geht eine plurale Gesellschaft?
Die Frankfurter Neue Presse schrieb nach dem Premierenbesuch: »Droste und ihre Jugendlichen legen nahe, dass wir in Sachen Integration und menschlichem Miteinander wohl manchmal unser inneres Fräulein Rottenmeier vergessen. […] Doch Droste geht noch weiter, bleibt nicht bei den Zugezogenen oder denen stehen, die aufgrund ihrer Behinderung Ausgrenzungserfahrungen machen. Sie weitet den Blickwinkel auch auf Frauen und das bei ihnen so oft vorkommende Gefühl des sich-Anpassen- uns Nett-sein-Müssens aus. Dabei führen [die] Jugendlichen vor, wie Integration und Miteinander auch aussehen könnten: Nämlich, dass sich jeder seinen Stärken und Schwächen entsprechend einbringen kann, ohne Forderungen zu entsprechen, dabei etwas zu leisten, was man nicht leisten kann.«
Das Stück wurde von Alexandra Müller-Schmieg, Journalistin beim Hessischen Rundfunk und Gründungsmitglied der Frankfurter Immigrationsbuchmesse e. V., für den Integrationspreis vorgeschlagen: „Ich war überrascht und beeindruckt, dass sich heutzutage so viele Menschen außerhalb von Politikbetrieb und Behörden mit Integration beschäftigen. Das Engagement von Frau Droste, die die Idee für das Projekt hatte und es organisatorisch realisiert hat, ist ein Beispiel, wie man Zusammenhalt zeigen und friedliches Miteinander vorleben kann.“
Aufgrund seines hochaktuellen politischen Inhalts und der erstklassigen Performanceleistung (Choreographie: Aleksandra Maria Ścibor) wurde der Vorschlag von der Jury des Integrationspreises der Frankfurter Immigrationsbuchmesse e. V. einstimmig angenommen. Die gesamte Gruppe wird zur Preisverleihung am 8. März im Rahmen der 9. Frankfurter Immigrationsbuchmesse eingeladen.
Ihre Arbeit diente ausschließlich dem Gedanken der Integration und Völkerverständigung. Vor diesem Hintergrund haben Sie es verdient, entsprechend gewürdigt zu werden.
Der Preis ist mit einer Ehrenurkunde und einem kleinen Geldbetrag (die genaue Höhe steht noch nicht fest) dotiert. Die Übergabe findet im Rahmen der Immigrationsbuchmesse am Sonntag, den 8. März 2020 ab 18 Uhr im Leopold-Sonnemann-Saal im Historischen Museum Frankfurt am Main statt.

  1. Januar, 20.00 Uhr, Kammerspiele
  2. Januar, 20.00 Uhr, Kammerspiele
  3. Februar, 20.00 Uhr, Kammerspiele
  4. März, 20.00 Uhr, Kammerspiele
  5. April, 20.00 Uhr, Kammerspiele

www.schauspielfrankfurt.de
www.immigrationsbuchmesse-ffm.0rg


Der „Immigrationsbuchmesse-Integrationspreis 2020“

Interkulturelle Werkstatt Frankfurt e.V.

In diesem Jahr vergibt der Verein Frankfurter Immigrationsbuchmesse e.V. zum vierten Mal den Immigrationsbuchmesse-Integrationspreis.
Als zweiter Preisträger für den Integrationspreis 2020 wurde von den Frankfurterinnen und Frankfurtern die Interkulturelle Werkstatt e.V. vorgeschlagen, die sich seit 6 Jahren in verschiedenen Jahresprojekten unter einem Thema aus Kunst, Musik, Tanz, Literatur und Theater mit Immigration und Integration beschäftigt.
Die Interkulturelle Werkstatt ist ein Ort soziokultureller Begegnung. Menschen verschiedener Herkunft  bringen aus ihren Herkunftsländern ihre kulturellen Ausdrucksformen mit. Zusammen mit Einheimischen werden Traditionen und Lebenseinstellungen werden durch biografisches Erzählen, szenisches Spiel, Musizieren, lebendiges Feiern und andere kulturelle Ausdrucksformen ausgetauscht und belebt.
Der Verein ist ein wichtiges Projekt in der Frankfurter Nordweststadt, einem Stadtteil mit hoher Migrantenpopulation. Er veranstaltet Feste zu Feiertagen verschiedener Religionen und trägt dabei zu interreligiöser Verständigung bei.
Die Interkulturelle Werkstatt hat Asylsuchende, die sich unter dem Schutzmantel des Kirchenasyls befanden, unterstützt. Für Asylbwerber, die unter den Mainbrücken lebten, hat sich die Gruppe mit Informationsveranstaltungen für ihre Menschenwürde engagiert und zu Unterkünften und einer weiteren Lebensperspektive verholfen. Für dieses Engagement erhält die Interkulturelle Werkstatt Unterstützung von der Evangelischen Kirche und die Stadt Frankfurt.
Für das langjährige, vielfältige Engagement für ein friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, gegen Rassismus und Ausgrenzung ist eine Würdigung schon lange überfällig. Die Frankfurter Immigrationsbuchmesse e. V. überreicht daher am 8. März den Integrationspreis an die Interkulturelle Werkstatt e. V.
website:  https://interkulturellewerkstatt.wordpress.com
facebook: Interkulturelle Werkstatt e.V.
Der Preis ist mit einer Ehrenurkunde und einem kleinen Geldbetrag (die genaue Höhe steht noch nicht fest) dotiert. Die Übergabe findet im Rahmen der Immigrationsbuchmesse am Sonntag, den 8. März 2020 ab 18 Uhr im Leopold-Sonnemann-Saal im Historischen Museum Frankfurt am Main statt.


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